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Simbabwe – Landschaftliche Vielfalt und wundervolle Tierbegegnungen

Hwange Nationalpark 2.0 – Königlich übernachten wie Queen Elizabeth II. und Prince Philip
Um die lange Fahrt vom Matobo Nationalpark zu den Victoria Falls zu entzerren, besuche ich den Hwange Nationalpark ein zweites Mal. Dieses Mal wohne ich allerdings in einer privaten Konzession, angrenzend an den Park, das heißt das Land ist nicht für jeden Touristen zugänglich, es gibt aber keine Zäune, so dass die Tiere sich frei bewegen können. Neben 11 Bungalows und einem Pool gibt es ein Wasserloch, an das regelmäßig große Tierherden zum trinken kommen, außerdem einen „Hide“, von dem aus man unterirdisch aus nächster Nähe Tiere beobachten kann, ohne selbst gesehen zu werden. Die Lodge war schon in der Vergangenheit sehr beliebt und ich wohne tatsächlich im selben Zimmer in dem hier 1991 Queen Elizabeth und Prince Philip übernachtet haben.


Einzigartige Tierbegegnungen bei Sonnenuntergang
Am Nachmittag gehen wir auf die erste Pirschfahrt und haben gleich das Glück, eine Löwenfamilie mit vielen Jungtieren zu sehen. Zum Sonnenuntergang und anschließendem Mondaufgang genießen wir Drinks und Snacks auf einer kleinen Lichtung, wo uns einige Elefanten besuchen kommen um die umherliegenden Früchte der Bäume zu fressen und das nur etwa 10 Meter entfernt! Wieder ein Moment, der für Herzklopfen sorgt! Zurück im Camp gibt es ein traditionelles afrikanisches Abendessen mit Maisbrei und Bohnen, und plötzlich tauchen wieder Elefanten am Wasserloch auf. Da wird das Essen natürlich unterbrochen und alle stehen staunend im Hide und lauschen dem Schlürfen und Schmatzen der grauen Riesen. Müde und glücklich falle ich ins Bett, den Wecker schon gestellt für die Pirschfahrt am nächsten Morgen.
Ganz früh fahren wir warm eingepackt los auf der Suche nach Büffeln, denn in der Nähe soll eine große Herde mit hunderten Tieren unterwegs sein. Nach ca. einer halben Stunde Fahrt sehen wir die ersten Büffel und es ist schon sehr beeindruckend, inmitten einer solchen Herde zu stehen. Nach einiger Zeit geht die Sonne auf und taucht die nebelige Ebene in ein ganz besonderes Licht, völlig sprachlos genießen wir den Moment und man hört nur die Büffel, wie sie beim Grasen die Büschel ausrupfen.
Nach dem Frühstück heißt es dann Abschied nehmen vom Hwange Nationalpark und der Wildnis und es geht zurück in die Zivilisation.


Victoria Falls – „Mosi-oa-Tunya - Der Rauch, der donnert“
Den Ort Victoria Falls habe ich nun schon drei Mal besucht und es wird nie langweilig. Der Höhepunkt sind natürlich die Wasserfälle selbst, auf einer Breite von ca. 1,7 km und einer Höhe von über 100 m liegen sie auf der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia und gelte als UNESCO Weltnaturerbe. Die Einheimischen nennen die Fälle "Mosi-oa-Tunya", was übersetzt "der Rauch, der donnert" heißt, und die Gischt ist je nach Jahreszeit bis zu 30 km entfernt sichtbar. Am besten entdeckt man die 16 Aussichtspunkte mit Regenjacke und Flip Flops, insbesondere während des höchsten Wasserstandes von März bis Juni.


Unzählige Aktivitäten rund um die Victoria Falls
Aber auch die Umgebung ist spannend und bietet viele Aktivitäten. Ein Muss ist ein Helikopterflug, denn aus der Luft sieht man das Ausmaß der Wasserfälle am besten. Toll sind auch Bootsfahrten auf dem Sambezi bei Sonnenaufgang oder -untergang, hier sieht man meist Nilpferde und Vögel und genießt die Stimmung auf dem Fluss bei Snacks und Getränken. Ein ganz besonderes Erlebnis war für mich die Dampfzugfahrt mit dem Bushtracks Express über die Victoria Falls Bridge, hier durften wir aussteigen und haben die Wasserfälle nochmal aus einer ganz anderen Perspektive gesehen. Im Zug wurde ein spektakuläres 5 Gänge Dinner serviert und mein persönliches Highlight war der Besuch des Führerhauses, wo ich ganz „oldschool“ den Handzug für die Dampfpfeife betätigen durfte.
Natürlich gibt es auch abenteuerlichere Aktivitäten, wie Rafting, Bungee-Jumping, ein Flug mit dem Leichtflugzeug oder ein Besuch des „Devil’s Pool“ auf der Sambischen Seite (ein Naturpool direkt am Abgrund der Wasserfälle).


Safari Lodge, Guesthouse oder Kolonialhotel - Für jeden die richtige Unterkunft
In und um Victoria Falls gibt es zahlreiche Unterkünfte für jeden Geschmack.
Das wahrscheinlich bekannteste ist das koloniale Victoria Falls Hotel, hier wohnte schon die königliche Familie in den 50er Jahren. Von der Terrasse, auf der auch heute noch täglich die traditionelle Tea Time serviert wird, hat man einen Blick direkt auf die Wasserfälle. Vor kurzem wurde das Hotel komplett renoviert und erstrahlt jetzt wieder in neuem Glanz, mich persönlich haben die Helikopter etwas gestört, die den ganzen Tag über den Fällen ihre Runden drehen.
Viel beschaulicher geht es in den kleinen Gästehäusern und Hotels im Zentrum ca. 2 km von den Wasserfällen entfernt zu. Geschäfte und Restaurants finden sich in unmittelbarer Nähe und die Wasserfälle sind mit dem Taxi gut und günstig zu erreichen.
Wer vom „Safari Feeling“ noch nicht genug hat wohnt am besten im Victoria Falls Safari Club ca. 15 Minuten außerhalb der Stadt. Die Hotels hier sind im Lodge Charakter gebaut mit viel Holz und Reetdächern, und überblicken das Wasserloch und den Zambezi Nationalpark. Von hier aus können auch Pirschfahrten organisiert werden.
Fernab des touristischen Rummels im Ort Victoria Falls gibt es im und am Sambesi Fluss zahlreiche Luxus Lodges, bei denen man das Gefühl hat fernab von allem, mitten in Afrika zu sein, mit der Möglichkeit Bootsfahrten auf dem Fluss zu unternehmen oder einfach die Seele baumeln zu lassen. Perfekt für einen entspannten Ausklang nach einer abenteuerlichen Rundreise.
Fazit: Simbabwe ist so viel mehr als „nur“ die Victoria Falls und hat mich so sehr überrascht. Ich habe insbesondere den Süden noch als „pures“ Afrika empfunden, mit sehr herzlichen Menschen und faszinierender Natur. Regionen wie der Lake Kariba und Mana Pools im Norden, die Ruinenstadt „Great Zimbabwe“ oder der Gonarezhou Nationalpark im Süden stehen noch auf meiner Bucket List und ich werde sicher wiederkommen!

5. Juni 2025
Meike Kalume