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Jordanien - große Vielfalt in einem kleinen Land (Teil 2)

Jordanien - große Vielfalt in einem kleinen Land (Teil 2)

Petra - eines der 7 Weltwunder erkunden

Ein Urlaub in Jordanien ohne Petra zu sehen? Das geht auf keinen Fall! Schließlich ist es als eines der sieben Weltwunder DIE Attraktion in Jordanien. Aber wie erkundet man ein solch riesiges Areal? In jedem Fall zu Fuß und mit guten Schuhen und in mindestens 2 Tagen. Am Nachmittag unserer Ankunft sind wir gleich zum Haupteingang und von dort in ca. 3 km durch die beeindruckende schmale Schlucht „Siq“- der Weg alleine ist schon ein Erlebnis. Bis zu 100 Meter ragen die roten Felswände in die Höhe und an manchen Stellen findet sich sogar noch der Original-Straßenbelag der Nabatäer. Er endet am wohl bekanntesten Tempel, dem Schatzhaus „Al Khazneh“, dessen rund 40 Meter hohe Fassade wie ein riesiges Kunstwerk in den Fels gemeißelt ist.

Der berühmte Al Khazneh Tempel

Ehrfürchtig sitzen wir vor dem ca. 2000 Jahren alten, komplett in den Fels gehauenen Komplex und staunen. Gut, dass wir uns innerlich schon auf die Flut an Touristen, Influencern, Kameltreibern und Händlern eingestellt hatten - so konnten wir das Recht gut ausblenden und genossen den Moment. Von hier geht man eigentlich weiter zur großen Säulenallee und dem Zentrum des alten Petra, aber für den ersten Tag ist es genug. Wir laufen zurück und genießen müde und erschöpft vom langen Tag das wundervolle Abendessen im Hotel.

An Tag zwei folgen wir dem wirklich wertvollen Tipp unserer Hotelchefin und gehen zunächst ins kleine Museum, um mehr über die Hochkultur Petras zu erfahren. Anschließend nutzen wir den Gratisshuttle des Visitor Center um in ca. 12 km zum Hintereingang Petras gefahren zu werden. Von hier beginnt eine ganz wunderbare Wanderung, leise, ruhig, mit imposanten Ausblicken, teils bis ans tote Meer. Es ist so schön hier oben und die Luft ist klar und das Bergpanorama beeindruckend. Immer wieder stoppen wir um Minztee bei einer der Berberfrauen zu kaufen und eine Pause mit diesem spektakulären Ausblick zu genießen.

Picknick am Ad-Deir Monument

Endlich, nach gut 1,5 Stunden, sehen wir von weitem das Ad-Deir Monument, besser bekannt als Monastery. Es ist so schön hier und überhaupt nicht voll. Wir suchen uns „unseren“ Felsen und verspeisen das mitgebrachte Picknick in dieser besonderen Umgebung. Von hier aus muss man dann 800 Stufen hinabsteigen, um ins Zentrum des Areals zu gelangen. Offen gestanden nimmt uns das etwas die Stimmung, die Strecke ist voll (die meisten Touristen nutzen diese Strecke auch zum Aufstieg), in schlechtem Zustand und es gibt leider immer wieder Touristen die sich auf den armen Eseln die Stufen hochtragen lassen. Für den Ansturm ist es einfach eng.

Zum Glück verteilt sich das Ganze im Tal recht schnell und wir besichtigen den großen Tempel, die Gräber und die Säulenhalle. Alles Highlights, aber unser ganz persönliches Highlight war die Wanderung am Morgen und der erste Blick auf „das Kloster“.

Sehr müde und matt und mit gut 15 km gelaufener Strecke kehren wir am Abend zum zweiten wundervollen Abendessen bei unseren Gastgebern ein.

Leider ist unsere Kurzreise nach Jordanien schon zu Ende. Man braucht definitiv länger als 6 Tage, wir müssen wohl nochmal wiederkommen.

Soll man jetzt Jordanien mit dem Mietwagen erkunden oder sich einen Fahrer nehmen?

Beides ist völlig in Ordnung und zu empfehlen. Die Straßen haben wir überraschend gut ausgebaut gefunden und es gibt auch eine Art Autobahn quer durchs Land. Nachts sind viele Straßen beleuchtet. Die Entfernungen sind nicht so groß und von Amman bis ans Rote Meer sind es gerade mal 3,5 - 4 Stunden. Ein Fahrer zeigt einem die Dinge am Wegesrand und man kann interessante Gespräche führen und Fragen stellen. Es ist beides eine gute Art durch das Land zu reisen.

Wadi Musa bei Nacht<br>

Fazit: in nur 4 Flugstunden sind wir in einem kleinen Königreich angekommen, gefühlt weit weg vom Alltag in Deutschland und konnten in nur 6 Tagen in Salzpfannen baden, in der Wüste übernachten, ein Weltwunder bestaunen und im toten Meer schnorcheln. So ein Reichtum auf so kleinem Raum!

30. Juni 2023
Katja Galle